Nicht alles Angeschrammte und jeder Kratzer müssen unbedingt lackiert werden. Im Bereich der obersten Lackschicht, die zwischen 40 und 60 Mikron (1000-stel Millimeter) dick ist, lässt sich durchaus so manches Mal ein kostenintensives Lackieren vermeiden.
Polieren statt Lackieren? - Testen Sie selbst!
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Fahren Sie mit der Fingernagelkante quer über den Kratzer. Wenn dieser Ihre Bewegung nicht stoppt, dann könnte vielleicht was mit Ausschleifen der Beschädigung und anschließendem Polieren sein. Ertönen allerdings beim Hin und Her Ihres Fingernagels "Klack, klack"-Geräusche, ist mit Schleifen und Polieren meist nix zu machen. Dann hilft nur Lackieren!
Lacksystem entscheidet
Die Möglichkeit und der Erfolg des Schleif-Polier-Verfahrens hängen ganz wesentlich vom applizierten Lacksystem ab. Eine 2-Schicht-Lackierung mit Klarlackversiegelung bietet immer eine größere Chance für diese Art der Schadensbeseitigung, denn in 1-Schicht-Systemen schleift man auch das farbgebende Pigment ab. Der Untergrund könnte in der Folge dann farblich durchschimmern! Doch auch bei 2-Schichtern gibt es Einschränkungen. Den „schwarzen Peter“ haben hier zum Beispiel Mercedes-Fahrer von mit kratzfesterem Klarlack, sogenanntem Ceramic-Clear, lackierten Karossen. Kratzer verschleifen und polieren kann durchaus erst mal einen Erfolg vorgaukeln. Leider wird aber die hauchdünne Keramikpartikelschicht, welche sich nur im etwa oberen Zehntel des von Mercedes verwendeten Klarlackes befindet, mit weggeschliffen. Die polierte Stelle kann sich darum nach ein paar Autowäschen als etwas matter wieder bemerkbar machen. Und, zwar ist dieser Fall recht selten, aber bei hochelastifizierten Lacken, die weich wie Gummi sind, ist ein Polieren auf Hochglanz fast unmöglich.
Kostenfreie Begutachtung vom Experten
Sie sind sich nicht sicher? Wir sagen Ihnen, was geht und was nicht! Denn nicht alles lässt sich mit Schleifpapier und Poliertuch beseitigen. Ist der Kratzer denn doch tiefer, so gibt es immer noch als 2. preiswerte Alternative:
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Die Express-Reparatur, Rapid Repair oder schlicht in Deutsch: Beilackierung
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Sie ist eine kostengünstige Alternative zur Komplettlackierung eines Karosserieteiles. Das Verfahren beschränkt sich auf die Bearbeitung der beschädigten Stelle mit anschließendem Beilackieren (feinen Ausnebeln) der Lackfarbe in die intakten Randbereiche. Nicht empfohlen für Dächer, Motorhauben und Kofferdeckel!
Den Gegenwert für Ihr Geld in einem kurzen Verfahrensablauf (Beispiel Stoßfängerecke)
- Reinigen des zu reparierenden Bereiches mit Silikonentferner
- Ausschleifen der Schadstelle mit feinstgeschliffenem Übergang zum Originallack
- Abdeckarbeiten (Abkleben der nicht zu lackierenden Bereiche)
- Je nach Beschaffenheit der Stelle feines Nachziehen mit FlexiFill-Spachtel von KENT oder gleich
- Grundieren des durchscheinenden Plastik-Untergrundes mit Kunststoff-Haftvermittler
- Isolieren der Stelle durch Füllerauftrag
- Großflächiges Polieren des späteren Ausnebelbereiches mit guter Polierschleifpaste
- Richtige Farbtonvariante heraussuchen und an Mischbank den Basislack fertigen
- Schleifen des Füllers und Nachreinigen
- Aufbringen des Basislackes mit weichem Ausnebeln
- Ansetzen des 2K-Klarlackes mit Härter und anderen Zusätzen
- Nach Ablüften des Basislackes Spritzen des Klarlackes mit weichem Ausnebeln der Ränder
- Tröpfchen der Ausnebelbereiche mit spezieller Beispritzverdünnung auflösen
- Forcierte Trocknung mit Infrarot
- Nach Abkühlen Polieren der Übergänge
- Entfernen der Abdeckungen und Nachreinigen der Bereiche um die Reparaturstelle
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Keinen Bären aufbinden lassen
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über gewisse kleinste Airbrush-Ausbesserungen, wie es oft die Medien darstellen. Eine nicht sichtbare Reparatur braucht genügend Fläche, und das umso mehr, je komplizierter die Farbeigenschaften in punkto Effekt und Transparenz sind. Und lassen Sie eine solche Reparatur lieber vom Fachmann mit entsprechendem jahrzehntelangem Know-How und in einer Werkstatt mit entsprechender umfangreicher, technischer Ausrüstung und Anlage machen, als vom "Lack-Schwestern und -Doktoren" auf der Straße oder um die Ecke. Alle genannten Kriterien, zuzüglich der Befähigung mittels eines Farbtonmessgerätes und einer verlässlichen Farbdokumentation, gepaart mit den dafür notwendigen Erfahrungen, die speziell benötigte Reparaturfarbe möglichst passgenau anzufertigen, als auch die Sauberkeit eines ordentlichen Arbeitsplatzes garantieren ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann:
...eine unsichtbare Reparatur |
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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 20. Mai 2020 08:32
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