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Encompass – so nennt die junge chilenische Künstlerin ihr Werk, welches wir im Herbst 2o14 lackierten. Das englische Wort bedeutet soviel wie Umfassung, Umgreifung, Umspannung. Und in gewissem Sinne stimmte das auch, denn die Skulptur wurde im Außenbereich der National Galerie anlässlich des „Festival of Future Nows“ über eine dort befindliche Bank gestülpt, ähnlich einer Kaffekannenhaube. |
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Warum gerade wir? |
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Die Bekanntschaft mit der 1981 in Santiago de Chile geborenen Macarena Ruiz-Tagle ergab sich recht unspektakulär. Wir erhielten eine e-mail-Anfrage – in English! Höchstwahrscheinlich war ich der Einzige, der mit ihr in eine fortschreitende rege Korrespondenz trat. In Englisch versteht sich! Obwohl ich meine Bedenken in der Konstruktionsweise der zu schaffenden Skulptur anmeldete, wurde das Projekt anderswo aus Holz und Aluminiumblech vorgefertigt. Begründet wurde die Vorgehensweise mit dem eingeschränkten finanziellen Budget der jungen Künstlerin.
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Sikkens profiliert sich als Sponsor |
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Und so kam es, dass ich ihr anbot, die Lackvorbereitung, natürlich mit fachlicher Unterstützung unseres Teams, in unseren Räumlichkeiten durchzuführen. Als Lacksponsor fand sich lediglich der Lackhersteller Sikkens des holländischen Chemiegiganten AkzoNobel, welche folgerichtig die Gelegenheit erkannten, mit ihren Produkten wirksam Promotion zu machen. Sie stellten kostenlos alles benötigte Material zur Verfügung. Eine höchst großzügige Geste, wenn man bedenkt, dass 1 Liter des Spezial-Flip-Flop-Lackes 337RA fast 2.000 Euro kosten! Vom 20. bis 29. Oktober wurde gewerkelt, 65 Exzenterschleifscheiben, 27 Feilenstreifen und Etliches an 2K-Spachtel wurde gebraucht. Obwohl die schlanke Chilenin den ganzen Tag mitarbeitete, kamen unsere Lackierer immer noch auf über 30 investierte Stunden. Ergebnis war ein Quader mit verblüffenden Farbeffekten. Je nach Standort des Betrachters changiert die Special Effect Color von grünlichem Gold über Gold zu bräunlichem Orange und letztendlich zu Rot. Das Kunstwerk steht in Relation zur Idee des Laufens: Den eigenen Körper durch den Raum bewegen und dabei eine Oberfläche betrachten, welche diese Aktion direkt erwidert - mit chamäleongleich variierenden Farben von Grüngold, Gold, Braunorange bis Rot. Perfekt dazu geeignet die Location: Der Skulpturengarten der National Galerie. Ein ruhiges Ambiente umfässt die bildliche Kommunikation zwischen Körper und Bewegung. So die Aussage der Künstlerin. |
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Wie ich im Nachhinein erfuhr, war das Kunstwerk Frau Ruiz-Tagles ein voller Erfolg und Eyecatcher im Garten der National Galerie. Eijen ausführlichen Bericht dazu brachte AkzoNobel im Dezember 2o14 in einem Internal News Release heraus, den ich mit freundlicher Genehmigung aus Stuttgart hier in englischer Sprache publizieren darf. Eine von mir verfasste deutsche Fassung öffnen Sie hier. Frau Ruiz-Tagle ist inzwischen zurück in ihrem Heimatland und mit einem neuen Projekt beschäftigt (Stand Herbst 2o15). Eine neue Skulptur für einen Lichthof ist in Bearbeitung. Mit ähnlichem Effektlack und Sikkens Südamerika als Lacklieferant und Und ich bekomme des Öfteren Mails aus dem Andenland. "Because you're so only one I can trust", schrieb sie mir. So ein Lob hat man gerne! |
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